Gerahmtes Acrylgemälde eines Border Collie Welpen, das auf weißer Bettwäsche liegt
23|05|2024 – Unser F-Wurf hat Geburtstag

Ein Leben ohne Hund, wie wäre das? Makellos, vielleicht. Ruhig, sehr wahrscheinlich. Aber auch ziemlich leer. Unserem F-Wurf zu seinem fünften Geburtstag.

Das sind kei­ne Hundehaare,
das ist Glücksglitzer.
Unbe­kannt

Du wachst auf, und alles, was du hörst, ist das Zwit­schern der Vögel vor dem Fens­ter. Gäh­nend reibst du dir die Augen, schlägst die Bett­de­cke zurück und setzt dich auf, tas­test mit nack­ten Füßen nach den Pan­tof­feln, die noch genau dort ste­hen, wo du sie am Vor­abend aus­ge­zo­gen hast. Vor dem Bett. Gedan­ken­los raffst du die Decke zusam­men, lässt sie ein­mal, zwei­mal über das makel­los wei­ße Laken flie­gen, brei­test sie dar­über aus und streichst sie mit bei­den Hän­den glatt, bis sie schließ­lich so ruhig daliegt, wie der Morgen.

Das Klim­pern des Löf­fels in der Kaf­fee­tas­se lässt den Men­schen auf der ande­ren Sei­te des Küchen­tischs nur kurz vom Lokal­teil der Zei­tung auf­bli­cken, bevor sich der Blick wie­der auf die Schlag­zei­len senkt. Auch du hältst den Blick gesenkt, wäh­rend du mit spit­zen Fin­gern die Brot­kru­men von dei­nem Mor­gen­man­tel pflückst und eine nach der ande­ren auf den Boden rie­seln lässt. »Das muss ich gleich weg­wi­schen«, denkst du, schiebst den Küchen­stuhl zurück, der unan­ge­nehm laut über die Flie­sen kratzt, und möch­test schon den Lap­pen aus dem Spül­be­cken klau­ben, als dein Blick hin­aus in den Gar­ten fällt. Über den frisch bepflanz­ten Bee­ten hat das ers­te Son­nen­licht die Baum­wip­fel mit gol­de­ner Far­be bemalt. »Wie schön«, denkst du, und dann, dass es ein schö­ner Tag zu wer­den ver­spricht, dir ein Spa­zier­gang gera­de gut tun wür­de. Allein, dass du kei­nen Grund dafür hast, kei­nen Sinn dar­in siehst, hält dich davon ab, treibt dich wei­ter. 

Fort zu dei­nem Schreib­tisch­stuhl. Zu ober­fläch­li­chen Gesprä­chen. Zu einem has­ti­gen Mit­tag­essen im Ste­hen. Zu zwei Tas­sen Kaf­fee, die kalt sind, bevor sie aus­ge­trun­ken wer­den kön­nen. Zum Steh­platz in der Bahn. Zu Freun­den, die sich lei­der ent­schul­di­gen müs­sen. Zu den Pan­tof­feln vor dem Bett. Das genau­so leer und makel­los ist, wie dein übri­ges Leben.

Hun­de­haa­re in der But­ter, nas­se Pfo­ten­spu­ren auf dem Bett. Und Pan­tof­feln, die sich nur sel­ten dort wie­der­fin­den, wo sie aus­ge­zo­gen wur­den. Wer braucht schon ein makel­lo­ses Leben, wenn er ein Leben dafür kriegt: die bes­ten Wün­sche zum fünf­ten Geburts­tag an unse­ren F-Wurf – an Quinn, Fel­low, Finn, Mol­ly und Sis­si – und ihre Menschen.

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