Vor acht Jahren ist unser D-Wurf geboren worden: vier Welpen, eine Hündin zur Miete – und noch mehr schöne Erinnerungen.
They always wanna come, but they never wanna leave.
Ex’s & Oh’s, Elle King (2016)
»Das finde ich nicht gut«, schrieb kürzlich jemand in einem Kommentar zu einem der Beiträge, den ich in den sozialen Netzwerken veröffentlicht hatte. Während der besagte Beitrag sich zwar der Aufzucht unserer aktuellen Welpen widmete, gab die Schreiberin an, an anderer Stelle gelesen zu haben, dass es in unserer Zucht bereits Würfe gegeben habe, bei denen die Hündinnen nicht dauerhaft bei uns lebten. Oder besser: Würfe, bei denen die Hündinnen in unserem Mitbesitz standen und nur für einen Wurf in unsere Zuchtstätte zurückkehrten. Laut der Schreiberin bedeute das »Stress für die Hündin und […] [ihre] Welpen«, und könne insbesondere bei einer sensiblen Rasse wie dem Border Collie doch gar nicht funktionieren. Derart herausgefordert, gab ich an, dass man zwar vieles nicht gut finden könne, aber niemals pauschalisieren dürfe: keine Hündin sei wie die andere – und wenn dieselbe den Bezug zum Züchter nicht verloren habe, spräche meiner Meinung nach auch nichts dagegen.
Edda war eine dieser Hündinnen – und weil der Wurf, den sie in unserer Zuchtstätte zur Welt gebracht hat, heute seinen achten Geburtstag feiert, könnte es wohl auch kaum einen besseren Zeitpunkt geben, um sich an die zwölf Wochen zu erinnern, die sie damals gemeinsam mit ihrer Besitzerin bei uns verbracht hat.
Zugegeben zeigten sich nicht alle Mitglieder unseres Haushalts damit zufrieden, als Jule und Edda drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin das Welpenzimmer bezogen. Nell konnte sich zwar damit arrangieren, auf engstem Raum mit ihrer erstgeborenen Tochter zusammenzuleben, auf ihren angestammten Schlafplatz verzichten zu müssen – das Gästebett im Welpenzimmer –, fiel ihr aber nicht leicht. Die Einschränkungen, die für die beiden Zweibeiner mit dem Einzug der neuen Mitbewohnerinnen einhergingen, haben aber genauso einiger Gewöhnung bedurft. Wo man sich zu dritt ein Haus teilt, sitzt man weder in der Unterhose am Küchentisch, noch platzt man nach dem Baden splitternackt ins Welpenzimmer hinein, um das vergessene Handtuch aus einem der dort befindlichen Schränke zu holen. Verzicht haben die Umstände also für beide Seiten bedeutet. Und Stress? Den gab es vielleicht allein bei der sehr menschlichen Frage, wer als nächstes das Welpenzimmer putzt.
Vier Welpen hat Edda damals das Leben geschenkt. Spencer, Nana, Zeppo – und dem viel zu früh verstorbenen Bounty. Noch heute muss ich regelmäßig an die Zeit der Aufzucht denken, wenn ich eines der Lieder höre, die damals im Welpenzimmer im Radio liefen. Noch heute zucke ich zusammen, wenn ich daran denke, wie zielsicher die braune Hündin genau die schmerzhaftesten Stellen fand, wenn sie abends zu mir auf das Sofa sprang – die Pfoten voran in meinen Schoß. Und noch heute sehe ich Jule zusammengekauert im Hof sitzen, die Augen rot geweint, am letzten Tag der Welpenaufzucht. »Es war so schön«, sagt sie in meiner Erinnerung, »so schön wird es nie wieder sein«.
Acht Jahre. Macht es euch schön, ihr Drei!
Comments are closed.