Gemalter Border Collie Welpe im Rahmen auf einem Bett aus Gänseblümchen und Vergissmeinnicht
23|05|2023 – Unser F-Wurf fei­ert sei­nen vier­ten Geburtstag

Unser F-Wurf feiert Geburtstag: über die dunkelste Nacht, die den hellsten – und erinnerungswürdigsten – Tagen in meinem Züchterleben gewichen ist.

Ich seh’ mich heu­te manch­mal noch auf dem Sofa lie­gen. Sehe die Hün­din, die zum Sprung ansetzt, und höre das Frucht­was­ser, das auf die Die­len platscht. Dann ste­he ich plötz­lich am Gar­ten­tor – in einer aus­ge­lei­er­ten grau­en Jog­ging­ho­se und einem hell­blau­en T-Shirt, das mir bei­na­he bis zu den Knien reicht. Ich sehe, wie sich das Gar­ten­tor öff­net. Wie jemand her­ein­kommt, aber nichts her­aus­kommt. Wie die Stun­den lang und län­ger wer­den. Und sich die Nacht, so wie das Frucht­was­ser, mit lau­tem Plat­schen über die War­ten­den ergießt. Danach ver­schwimmt alles, bis ich mich schließ­lich auf den Trep­pen­stu­fen eines zweck­mä­ßi­gen grau­en Gebäu­des wie­der­fin­de – kopf­los habe ich die graue Jog­ging­ho­se und das blaue T-Shirt zuvor gegen eine Jeans und ein schwar­zes Sweat­shirt aus­ge­tauscht. Sehe mei­ne Hän­de, die zit­ternd in der halb­vol­len Ziga­ret­ten­schach­tel fin­gern. Und jeman­den, der fragt, wie spät es eigent­lich ist.

Es ist kurz nach zwölf, als ich euch zum ers­ten Mal sehe. Das Licht der Wär­me­lam­pe lässt das Laken, auf dem ihr liegt, in zar­ten Rot­tö­nen erstrah­len. Im Glas des Brut­kas­tens spie­gelt sich mein müdes Gesicht. Fünf Wel­pen kann ich zäh­len, und auf den Kle­be­strei­fen, die einer der dienst­ha­ben­den Ärz­te um die dün­nen Ruten der Neu­ge­bo­re­nen gewun­den hat, die Geschlech­ter erken­nen. Zwei Rüden, drei Hün­din­nen. Vier schwarz-weiß, eine tri­co­lor. Dann bin ich wie­der im Auto. Sehe mich ein­ge­pfercht auf der Rück­bank sit­zen. Eine Klapp­box, die mit einer karier­ten Decke aus­ge­schla­gen ist, neben mir. Dar­un­ter ihr Fünf – und zwei mit war­mem Was­ser gefüll­te Ein­mal­hand­schu­he. Eure Mut­ter, noch benom­men, im Kof­fer­raum hin­ter mir.

Das sehe ich, wenn ich euch anse­he. Auch nach vier Jah­ren holt mich noch jedes Mal die Erin­ne­rung ein. Wie dun­kel und ver­zwei­felt die Nacht war, in der ihr gebo­ren wor­den seid. Und wie hell die Tage, in denen ich mein Leben mit euch tei­len durf­te. Lasst euch fei­ern: Sis­si, Mol­ly, Finn, Fel­low und Quinn!

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