Acrylbild eines Border Collie Welpen, der auf einem Baumstamm steht. Das Gemälde ist mit einem breiten, weißen Passepartout gerahmt und steht zwischen grünen und gelben Gummistiefeln vor einer weiß gestrichenen Wand.
19|02|2023 – Unser E-Wurf fei­ert sei­nen sechs­ten Geburtstag

Unserem E-Wurf zum sechsten Geburtstag: über Orte und Erinnerungen, die sich wieder und wieder betreten lassen. Und warum unsere Waschküche genau so ein Ort ist.

An den meis­ten Tagen ist die Wasch­kü­che, die sich im Unter­ge­schoss unse­res Hau­ses befin­det, ein Raum wie jeder ande­re. Der Boden ist zweck­mä­ßig gefliest, die hohen, grob ver­putz­ten Wän­de sind weiß gestri­chen, und wenn nicht gera­de Wäsche zum Trock­nen auf der Lei­ne hängt, die sich von der einen Wand zur ande­ren spannt, dann sind es doch zumin­dest zwei oder drei gro­ße Hand­tü­cher, die dort zum Trock­nen hän­gen, nach­dem die Hun­de damit abge­rie­ben wor­den sind. Neben der schwe­ren Eichen­holz­tür, die sich zum Gar­ten hin öff­net, hän­gen Jacken und Hun­de­lei­nen an Haken aus schwar­zem Metall, dar­un­ter sind auf einem kaum fünf Zen­ti­me­ter hohen Bord aus dun­kel­brau­nem Holz die Gum­mi­stie­fel auf­ge­reiht – sol­che, die fast knie­hoch sind, genau­so wie sol­che, die nur bis über die Knö­chel rei­chen, und in denen die Füße schon nach einem kur­zen Spa­zier­gang zu schmer­zen begin­nen. An den meis­ten Tagen nimmt man das alles aber gar nicht wahr. Man schließt bloß die Tür auf, um schnell nach dem Putz­ei­mer unter dem Hand­wasch­be­cken zu grei­fen, stellt den­sel­ben auf der Wasch­ma­schi­ne ab, die sich gleich dane­ben befin­det, und lässt war­mes Was­ser hin­ein rau­schen, um die Hun­de zu waschen. 

Wenn der Win­ter sich im Febru­ar aber mit Regen und Sturm zu ver­ab­schie­den beginnt, schließt der Schlüs­sel im Tür­schloss der Wasch­kü­che nicht nur den Zugang zu der­sel­ben auf. Er öff­net gleich­wohl den Zugang zu einem Ges­tern, das sich wie­der und wie­der erle­ben lässt. In dem zwei voll­kom­men ver­dreck­te Hun­de nach einem zwei­stün­di­gen Spa­zier­gang in die Wasch­kü­che stür­men und das Was­ser­rau­schen im Eimer eine merk­wür­di­ge Stil­le hin­ter­lässt. Noch heu­te kann ich mich ange­strengt lau­schend die Trep­pen hin­auf­stei­gen sehen, wenn ich mit den Hun­den vom Spa­zier­gang zurück­keh­re. Sehe mich selbst vor der ver­schlos­se­nen Tür zum Wel­pen­zim­mer ste­hen – und dahin­ter Dirk, der schon den erst­ge­bo­re­nen Wel­pen in den Hän­den hält.

Ein reg­ne­ri­scher Sonn­tag im Febru­ar vor sechs Jah­ren, der sich wie­der und wie­der in Erin­ne­rung bringt. Die meis­ten ande­re Tage sind wie alle ande­ren. Die­ser aber beson­ders, weil mit die­sem – in der Wasch­kü­che – eure Geschich­te beginnt. Zum Geburts­tag die aller­bes­ten Wün­sche an Ella, Elvis, Jill, Enya und Tyri­on. In my life, I love you more!

Aquarellzeichnung einer Border Collie Hündin mit einem ihrer Welpen

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