Ein Bilderrahmen mit der Acrylzeichnung eines Border Collie Welpen steht auf einem Dielenboden.
04|02|2023 – Unser D-Wurf fei­ert sei­nen 7. Geburtstag

Versenken Sie ihren Geist wie ein Hund für drei Minuten in ein Grasbüschel: unserem D-Wurf zum siebten Geburtstag.

Älter­wer­den bedeu­tet, sich mit dem jün­ge­ren Ich ins Beneh­men zu set­zen. Sich die Träu­me, Wün­sche und Lebens­zie­le anzu­hö­ren, die jenes gehabt hat, und sie mit der eige­nen Rea­li­tät abzu­glei­chen. Nicht weni­ge stel­len dabei fest, wie weit sie von dem Lebens­weg abge­wi­chen sind, den ihr jün­ge­res Ich ein­mal ent­wor­fen hat – und wie viel Lebens­zeit ver­lo­ren gegan­gen ist, bei dem Ver­such, sich in die­ses ande­re Leben ein­zu­fin­den. Dass das jün­ge­re Ich mit jedem Jahr fins­te­rer drein­schaut, und die Vor­wür­fe, viel zu wenig von alle­dem erreicht zu haben, immer bit­te­rer wer­den, ist des­halb auch eine Erfah­rung, der sich frü­her oder spä­ter jeder ein­mal stel­len muss. »Der Mensch ist ein nach Zie­len stre­ben­des Tier«, heißt es bei Aris­to­te­les, »sein Leben hat nur Bedeu­tung, wenn er ver­sucht, etwas zu errei­chen und nach sei­nen Zie­len strebt«. Ein merk­wür­di­ges Tier, die­ser Mensch!

Ein Hund hat kei­ne hoch­ge­sto­che­nen Lebens­zie­le. Ein Hund will bloß eines: Hund sein dür­fen. Weil er dazu vor allen Din­gen ein Umfeld benö­tigt, das ihn in sei­nem Hund­sein ver­steht – das ihn, wenn er will, genau­so aus­gie­big ein Gras­bü­schel beschnüf­feln lässt, wie es ihn dar­in unter­stützt, sei­ne ererb­ten Anla­gen aus­zu­le­ben –, ist das Lebens­glück des Hun­des tat­säch­lich untrenn­bar mit dem merk­wür­di­gen Tier namens Mensch ver­knüpft. Und mit etwas Glück gelingt es dem einen, das ande­re Tier im Lau­fe sei­nes Lebens von den Vor­zü­gen des Hundseins zu über­zeu­gen. 

Das soll nicht bedeu­ten, dass das Ver­bel­len der Nach­bars­kat­ze für Mensch und Hund glei­cher­ma­ßen einen Lust­ge­winn dar­stel­len muss. Viel­leicht aber, dass es dem einen irgend­wann gelingt, sich für drei Minu­ten ganz frei von allen Lebens­zie­len zu machen, und den Geist – so wie die schnüf­feln­de Nase des ande­ren – ganz ein­fach in ein Gras­bü­schel zu versenken.

Mit den bes­ten Wün­schen zum sieb­ten Geburts­tag an Spen­cer, Nana und Zep­po.

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