Unser G-Wurf feiert seinen zweiten Geburtstag: über erzieherische Konsequenz und die Frage, wer hier eigentlich wen erzieht.
(You Gotta) Fight for Your Right (to Party!)
Beastie Boys (1986)
Mit zwei Jahren – das ist wohl allen Hundeartigen gemein – ist das erste Erziehungskapitel beinahe abgeschlossen. Der Hund hat das komplexe Regelwerk des menschlichen Alltags so weit verinnerlicht, dass er sich leicht darüber hinwegzusetzen weiß – und sich gleichwohl seinen Menschen so gefügig gemacht, dass der sich nur noch in seinen (immer seltener werdenden) hellen Momenten an die grundlegenden Begriffe der Hundeerziehung erinnern kann. »Konfekt? Kondensmilch? Konfitüre?«, wird deshalb schon so mancher Besitzer eines Hundes überlegt haben, der an der Schwelle zum vierundzwanzigsten Monat stand: »Ach, nein … Konsequenz, das war’s … aber das klingt doch schon so ungemütlich!« Weshalb sich der Hund im Laufe von zwei Jahren nicht nur den Platz auf dem Sofa erschlichen hat, sondern auch das Recht, sich nach einem ausgedehnten Regenspaziergang mit schmutzigen Pfoten auf demselben breit zu machen. Weil: »Er das kratzige Handtuch ja nicht so mag!« Da haben wir’s.
Deshalb die allerherzlichsten Glückwünsche an unsere zweijährigen Erziehungsexperten – an Runa, Gucci, Gethsi, Digger, Fire und Ghost: ich hoffe, ihr habt eure Menschen ganz nach euren Vorstellungen hinbekommen. Und wenn nicht, dann macht euch nichts draus: so manch ein Zweibeiner braucht einfach ein bisschen länger, bis er gut erzogen ist.
© Johannes Willwacher