Fünf Regentage zwischen zwei Sonnentagen: die elfte Woche mit unseren drei Border Collie Welpen war vor allen Dingen eines – ziemlich nass!
I’d rather be dry, but at least I’m alive.
Rain On Me, Lady Gaga (2020)
Das Wetter hält gerade einmal eine halbe Stunde. Kaum, dass ich die drei Welpen in den Garten gelassen und die Decken und Spielzeuge aus dem Schuppen geholt habe, beginnt es schon wieder zu regnen. »Das habe ich mir ganz anders vorgestellt«, sage ich zu mir selbst, als ich ein Spielzeug nach dem anderen vom Boden aufklaube, »aber wer hätte schon gedacht, dass es Ende Mai noch immer so kalt und regnerisch ist?« Darauf folgt ein Donnerschlag und auch der Regen nimmt schlagartig zu.
»Mistwetter«, sage ich den Welpen zugewandt, während das Türgitter des Welpenauslaufs quietscht. Die Drei lassen sich nicht lange bitten und springen nacheinander über den niedrigen Einlass hinweg. Weil fünf Regentage in Folge auch an dem abschüssigen Weg zwischen Auslauf und Haus nicht spurlos vorüber gegangen sind, und mir bei jedem Schritt tiefbrauner Schlamm unter den Gummistiefeln hervorquillt, bereitet es mir größte Mühe, den Welpen hinterherzukommen. Die Drei warten also schon unter dem Vordach, als ich an der Tür zur Waschküche angelangt bin. »Immerhin wird so keine von euch später Probleme damit haben, sich baden, föhnen und abtrocknen zu lassen«, sage ich, als sich die Tür schließlich öffnet. Halo, Ruffian und Fate sind nämlich selbst bis hinter alle sechs Ohren braun.
Wie ist das Wetter in Virginia gerade eigentlich?
Erst am Freitagmorgen zeigt sich wieder die Sonne – und statt den Welpen die Zeit drinnen mit Intelligenzspielen zu vertreiben, findet das Leben wieder draußen statt. Auch ich bin mit meinem Arbeitsplatz in den Garten umgezogen und klicke mich nach und nach durch die Mails von Tierärzten, Zoll und Transportunternehmen, die ich zum Export der beiden Hündinnen angefragt hatte, die uns noch verlassen sollen.
»Zur Einreise in die USA muss nach der Tollwutimpfung keine Wartezeit eingehalten werden«, schreibt der Mitarbeiter von Gradlyn zu meinem Erstaunen, »theoretisch kann der Welpe tags darauf gleich fliegen«. Für einen Moment bin ich mir unsicher, ob ich lachen oder weinen soll. Dann überwiegt aber doch die Freude, dass Ruffian von ihrer neuen Besitzerin noch früher als gedacht in die Arme geschlossen werden kann. »Wie ist das Wetter in Virginia gerade eigentlich?«, frage ich mich spontan.
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