Illustration Border Collie Welpen

Hunde werden älter, bleiben aber für immer jung: ein achter Geburtstag und die Frage, wann die zweite Lebenshälfte beim Border Collie beginnt.

I wan­na be wild and young and not be afraid to lose.
Young, Sam Smith (2020)

Man liest immer wie­der, dass sich bei einem Hund, der in die zwei­te Lebens­hälf­te ein­tritt, Ruhe und Gelas­sen­heit ein­stel­len. Dass sich die Erwar­tungs­hal­tung, jeder Tag möge mit neu­en Über­ra­schun­gen auf­war­ten, still und heim­lich ver­ab­schie­det – sie sich zuguns­ten ande­rer Vor­lie­ben ver­schiebt. Vor­lie­ben, die dem immer glei­chen Rhyth­mus fol­gen. Bei dem nicht bloß die Zei­ten für Spa­zier­gän­ge und Mahl­zei­ten ein­deu­tig gere­gelt, son­dern auch die Ruhe­zei­ten immer groß­zü­gi­ger bemes­sen sind.

Für vie­le Hun­de­hal­ter mögen die ers­ten grau­en Haa­re des­halb ein Grund sein, erleich­tert auf­zu­at­men – zu den­ken, dass die Gelas­sen­heit des Alters nun end­lich das for­dern­de Ver­hal­ten ablöst, das das Zusam­men­le­ben bis­lang bestimmt hat –, und bei man­chen Hun­de­ras­sen mag das tat­säch­lich auch so sein. Bei man­chen. Nicht allen. Bei einem Bor­der Col­lie viel­leicht eher nicht.

Wäh­rend Hun­den zwar im All­ge­mei­nen ger­ne nach­ge­sagt wird, ewig Kind zu sein, trifft das auf den Bor­der Col­lie wohl im Beson­de­ren zu: eine graue Schnau­ze ist noch längst kein Grund, es ruhi­ger ange­hen zu las­sen – und auch ein leich­tes Zie­pen lässt sich noch gut ver­drän­gen, wenn der Mensch die gewohn­te Ablen­kung ver­spricht. Ein ach­ter Geburts­tag ist für einen Bor­der Col­lie des­halb auch eigent­lich nichts Beson­de­res. Beson­ders ist der heu­ti­ge aber zwei­fels­oh­ne für mich.

Acht Jah­re, seit­dem mit Arix, Edda, Lou, Zion, Gon­zo und Liv die ers­ten Bor­der Col­lie Wel­pen in mei­ne Hän­de gebo­ren wur­den. Acht Jah­re, die wohl nicht nur bei den Sech­sen so man­ches graue Haar hin­ter­las­sen haben – in denen nicht nur die Sechs rei­fer und erwach­se­ner gewor­den sind. Lasst euch fei­ern, ihr Sechs! Auf dass euer ach­ter Geburts­tag erst die Hälf­te der Weg­stre­cke mar­kiert – und dass sich das Alter, wenn über­haupt, nur freund­lich bei euch meldet.

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