Wo das Leben den Pinsel führt: über das, was Zeichnen und Hundezucht verbindet – und sieben Border Collies, die heute ihren fünften Geburtstag feiern.
Hunde zu züchten ist wie ein Bild zu malen: man nimmt ein leeres Blatt Papier, einen Stift – vielleicht ein paar Farben – und fängt einfach an. Mit etwas Glück sieht das, was man zu Papier gebracht hat, am Ende dann auch tatsächlich so aus, wie das, was man sich vorgestellt hat. Womöglich stimmen die Proportionen hier und da nicht ganz, und auch beim Ausmalen ist so mancher Pinselstrich daneben gegangen. Den Umstand, dass man ein Bild gemalt hat, wird aber niemand bestreiten. Es liegt schließlich da!
Wer sich schon einmal ernsthaft mit der Hundezucht befasst hat, wird nun zweifelsohne den Kopf schütteln – und im gleichen Atemzug einwenden, dass zum Züchterhandwerk doch noch etwas mehr gehört, als nur gedankenlos drauf los zu kritzeln. Dass die meisten Züchter viel Zeit darauf verwenden, über das Papier, die passenden Farben und Stifte nachzudenken – und dass einem neuen Bild zumeist dutzende Skizzen vorausgehen, die immer weiter verbessert, ausradiert und zerknüllt werden. »Ein guter Züchter braucht einen scharfen, ehrlichen Blick«, wird mancher hier noch ergänzen, »ein guter Züchter muss einen Hund in seiner Gänze erfassen und wissen, wo die Mängel und Missstände sind«. Gelingt so nun endlich ein Meisterwerk?
Wo das Leben den Pinsel führt, kann man sich als Züchter nur für die bestmögliche Skizze entscheiden, muss man der Zeit die Entscheidung überlassen, ob aus einem vielversprechenden Welpen auch ein großartiger Hund, ein echtes Meisterwerk wird. Für die Sieben, die heute ihren fünften Geburtstag feiern – für Zoe, Finja, Fly, Ellie, Bran, Crazy und Nova – kann ich das fraglos nur wie folgt beantworten: ihr seid mir ziemlich gut gelungen!
Lasst euch feiern!
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