Border Collie Welpen mit viereinhalb Wochen
31|10|2019 – Mit den Wel­pen im Garten

Der erste Ausflug in den Garten für unsere sechs Border Collie Welpen: über Bekanntes und Unbekanntes – und ein Eichhörnchen, das im Geäst sitzt und schimpft.

Wenn man ganz früh am Mor­gen vor der Türe steht, dann hat man viel­leicht das Glück, einem der bei­den Eich­hörn­chen zu begeg­nen, die über den Zaun hin­weg in den hohen Tan­nen im Gar­ten der Nach­barn leben. Mit federn­den Sprün­gen huschen sie über den Rasen, hal­ten bald hier und bald dort inne, um sich kurz auf­zu­rich­ten und mit flat­tern­den Ohren in die Stil­le zu lau­schen, in der am Mor­gen bloß der Frost die dün­nen Äste kna­cken lässt. Dann set­zen sie ihren Weg fort, kreu­zen die lee­ren Bee­te und Blät­ter­hau­fen, die kalt und weiß im ers­ten Son­nen­licht strah­len, und sind bald dar­auf auch schon wie­der ver­schwun­den, als Schat­ten in den Kro­nen der Kirsch­bäu­me ver­steckt. Wenn man ganz früh am Mor­gen vor der Türe steht, dann ent­deckt man viel­leicht eines der bei­den scheu­en Tie­re dabei, wie es mit einem Hasel­nuss­trieb aus der Hecke springt, sich nach allen Sei­ten umsieht und sicht­lich erschrickt, weil es der neu­gie­ri­gen Bli­cke gewahr gewor­den ist – wie es die rei­fen Früch­te schließ­lich fal­len lässt und sich zurück in das Dickicht flüchtet.

»Schau mal, was ich gefun­den habe«, scheint mir einer der sechs Wel­pen sagen zu wol­len, als er mit wedeln­der Rute in mei­nen Schoß springt, einen zer­kau­ten Hasel­nuss­trieb zwi­schen den Zäh­nen. Auf den einen folgt bald ein zwei­ter, der Blät­ter und Zwei­ge mit sich her­um­trägt, und der – das offen­bart die brau­ne, mit feuch­ter Erde beschmier­te Nase – den unbe­kann­ten Gerü­chen beson­ders gründ­lich nach­ge­spürt hat. Es ist bereits der zwei­te Tag, den die Wel­pen im Gar­ten ver­brin­gen – aber wäh­rend die Sechs am Vor­tag noch unsi­cher und beein­druckt wirk­ten, hat nun bei­na­he alle die Unsi­cher­heit abge­legt und der Neu­gier den Vor­zug gege­ben. »Schau mal, was ich gefun­den habe«, heißt es also immer wie­der – oder: »Him­mel und Wol­ken­bruch, was könn­te das hier denn wohl sein?« Bloß einer zieht noch immer mei­nen war­men Schoß den wil­den Spie­len der Geschwis­ter vor und sucht mei­ne Nähe, sobald ich mich zu den Wel­pen in den Aus­lauf set­ze. Aber auch er ist bald davon über­zeugt, dass es span­nen­der ist, das gro­ße Unbe­kann­te zu erkun­den, als dem gro­ßen Bekann­ten auf Schritt und Tritt zu fol­gen – und so haben schließ­lich alle Sechs ihren Platz im Gar­ten gefunden.

Wäh­rend­des­sen sitzt hoch oben im Geäst eines der bei­den Eich­hörn­chen – und ich möch­te wet­ten, dass es die Spie­le der sechs Wel­pen mit zusam­men­ge­knif­fe­nen Augen ver­folgt und heim­lich schimpft: »Als hät­ten vier davon nicht völ­lig gereicht!«

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