Wenn aus Träumen schlagende Herzen und aus Wünschen winzige Pfoten werden, dann kann das nur eins sein: ein Wunder.
Ich glaube, ich muss ein ziemlich bemitleidenswertes Bild abgegeben haben, als ich unser Auto am Montagmorgen auf dem Parkplatz abstellte, der gegenüber der Tierarztpraxis gelegen ist, in der ich für Heidi in der vergangenen Woche einen Termin zum Ultraschall vereinbart hatte. Bemitleidenswert nicht allein, weil mir die Knie weich und der Magen flau zu sein schienen, sondern auch, weil ich vor Anspannung am ganzen Körper zitterte. Noch am Vorabend hatte ich zu Dirk gesagt, dass ich aufgrund der spärlichen Anzeichen, die Heidi uns in den vergangenen Wochen geschenkt hatte, fest davon ausginge, dass die Hündin leer geblieben sei, und ich mich innerlich bereits darauf einstellte, tags darauf bloß schlechte Nachrichten verkünden zu können – die Aussicht, die schlechten Nachrichten als erster zu empfangen, setzte mir dann aber doch fühlbar zu.
Das erklärt vielleicht, warum mir wenig später nicht nur das Herz, sondern auch die Augen übergingen, als der Monitor in dem abgedunkelten Behandlungsraum nicht bloß eine oder zwei, sondern mindestens fünf oder sechs gut entwickelte Fruchtanlagen zeigte, bei denen sich nicht nur eindeutig Kopf und Rumpf unterscheiden, sondern auch das schlagende Herz erkennen ließ. Das erklärt vielleicht auch, warum ich mein Glück gerade kaum in Worte fassen kann. Einen Wurf zu erwarten ist für einen Züchter wohl immer ein Grund zur Freude, bei diesem aber – bei dem die Hündin und der Rüde in unserem Besitz stehen, bei uns leben, bei uns aufgewachsen sind – ist die Freude mindestens noch einmal so groß: Zion und Heidi werden Eltern.
Ein Wunder.
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