Das eine Wurftagebuch kaum geschlossen, will schon das nächste eröffnet werden: über Pläne, die man selbst macht, und solche, die das Leben macht.
Gold in the air of summer,
you’ll shine like gold in the air of summer.
Kings of Convenience (2004)
Es ist Freitagabend und ich habe es mir gerade – nachdem ich eben noch die Unterlagen für die fünf Welpen, die tags darauf ausziehen sollen, zusammengeheftet und verpackt habe – mit den Hunden auf dem Sofa gemütlich gemacht. Zion hat seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt – sein warmer Atem streift immer wieder mein linkes Ohr –, während Heidi zusammengerollt zwischen meinen Beinen liegt und sich mit spitzen Zähnen ein paar letzte, widerspenstige Grassamen aus dem Fell pflückt. Ich taste zwischen den Kissen nach der Fernbedienung, finde sie eingeklemmt unter dem abgewetzten Sitzpolster, und als das Halbdunkel des Wohnzimmers schließlich durch das aufflammende Fernsehbild erhellt wird, erkenne ich im Augenwinkel, dass Heidi mittlerweile dazu übergegangen ist, sich zu putzen. Das wäre nicht weiter bemerkenswert, wenn sie nicht kurz darauf den Kopf heben und mit flatternder Zunge die Zähne klappern lassen würde – so aber schauen wir beide uns völlig ungläubig an und denken wohl im gleichen Augenblick: »Nee, oder?«
Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass die Welpenzeit unseres letzten Wurfs beinahe nahtlos in die Welpenzeit des nächsten übergeht, denn bisher war der Zyklus von Heidi immer sehr zuverlässig ausgefallen: die nächste Hitze hätte demnach nicht vor September anstehen und die Wartezeit dazwischen uns eine kleine Atempause ermöglichen sollen. Dass es nun ganz anders gekommen und Zion und Heidi schon sehr viel früher als gedacht – will heißen: heute – Hochzeit gefeiert haben, beweist einmal mehr, dass sich zwar viel planen lässt, das Leben aber oft genug eigene, vielleicht sogar die besseren Pläne macht. Hoffen wir, dass dieser Plan aufgeht – und die Sommerliebe der beiden im Herbst goldene Früchte trägt.
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