Die siebte Woche, ein letzter Ausflug mit unseren fünf Border Collie Welpen – und schon wieder dieses Lied im Radio …
Liebe Sarah Connor,
du wirst das hier wahrscheinlich niemals lesen, ich wollte dich aber trotzdem wissen lassen, dass du es wieder einmal geschafft hast, mich zum Weinen zu bringen. Ich schätze, dass man dir das schon oft gesagt hat, es für dich deshalb beinahe nichts Besonderes mehr ist, wenn jemand weint, wenn du singst. Für mich werden dieser Moment und deine Stimme aber immer miteinander verbunden, immer besonders bleiben.
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Es ist nicht das erste Mal, dass ich weinend im Welpenzimmer stehe – nicht das erste Mal, dass ich mir beim Putzen wünsche, das verfluchte Radio doch ausgemacht zu haben –, und es wird ganz sicher auch nicht das letzte Mal sein, dass mir eine fremde Stimme bewusst macht, dass sich die Zeit nicht anhalten lässt und ich die Welpen, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe, kaum länger festhalten kann. Schon zum zweiten Mal ist es deine Stimme, sind es deine Worte, die mir das Herz zerreißen. »Du weißt wo immer wir auch sind, dass ich dein Zuhause bin«, hast du vor vier Jahren gesungen, und mir damit nicht nur die Tränen in die Augen getrieben, sondern es mir auch für immer unmöglich gemacht, dich und deine Musik blöd zu finden. Wann auch immer dieses eine Lied in den letzten vier Jahren nämlich im Radio lief, waren die Welpen wieder da, die Erinnerungen wieder lebendig – dagegen kann man sich nicht verwehren, das kann man nicht blöd finden –, da hilft allein, das Radio lauter zu drehen und in genau diesem einen Moment zu sein.
»Ich weiß es tut beschissen weh, doch auch das geht vorbei, du wirst schon sehen«, singst du diesmal, während ich den feuchten Lappen schluchzend in die nächstbeste Ecke schleudere, »es ist nur Liebe und da hilft keine Medizin«. Vielleicht gehörst auch du zu den Leuten, die sagen, dass sie keine Hunde züchten könnten, weil es ihnen zu schwer fiele, die Welpen nach acht Wochen herzugeben – weil sie jeden Welpen, dem sie acht Wochen ihrer Zeit, Liebe und Fürsorge geschenkt hätten, ganz einfach selbst behalten müssten. Darf ich dir ein Geheimnis verraten? Den meisten Züchtern geht es nicht anders. Mir geht es nicht anders. Und auch wenn man glauben möchte, dass es irgendwann leichter wird, einen Welpen in die Welt zu entlassen, weil man schon so viele hat gehen lassen müssen: das wird es nicht. Im Gegenteil: es wird mit jedem Mal schwerer. »Was du jetzt fühlst, fühlen manche nie«, singst du. Kannst du mir trotzdem nachfühlen?
Ich weiß, du wirst das hier wahrscheinlich niemals lesen. Aber falls du dich fragst, wer dir hier schreibt: nenn‘ mich einfach Vincent. Ich glaube, das passt schon irgendwie.
Die siebte Woche und das Gruppenfoto: es hat längst Tradition, dass wir mit unseren Border Collie Welpen einen letzten gemeinsamen Ausflug auf den Hundeplatz des HSV Hof unternehmen, bevor die Anstrengungen der letzten Woche, Tierarztbesuche, Wurfabnahme und schließlich der Auszug anstehen. Was für die Welpen schön und spannend ist, macht mir jedes Mal schmerzlich bewusst, dass es nur noch gute acht Tage sind, bis uns die ersten Welpen verlassen und in ihr neues Zuhause ziehen werden.
© Johannes Willwacher