26|12|2018 – Ida feiert ihren 8. Geburtstag
26|12|2018 – Ida fei­ert ihren 8. Geburtstag

Ida feiert ihren achten Geburtstag – und ich denke an die vergangenen vier Jahre zurück. Über Weihnachten, Lichter, Angst und Zuversicht. Und Liebe.

Sail on sil­ver girl, sail on by.
Your time has come to shine,
all your dreams are on their way.
See how they shine …

Wenn es auf Weih­nach­ten zu geht, regt sich die Unru­he. Nicht etwa, weil noch Geschen­ke zu besor­gen, der Baum auf­zu­stel­len oder Auf­merk­sam­kei­ten zu ver­schi­cken sind, son­dern aus zwei ganz ande­ren Grün­den. Zum einen, weil wir wie­der ein Jahr geschafft haben – eines, in dem der Krebs nicht zurück­ge­kom­men ist –, und zum ande­ren, weil die Vor­weih­nachts­zeit für mich seit vier Jah­ren vor allem mit dem War­ten auf kli­ni­sche Befun­de ver­bun­den ist: vor vie­ren Jah­ren der ers­te, vor zwei­en schließ­lich der Rezi­div. Man sieht die ers­ten Lich­ter, die in den Fens­tern auf­ge­stellt wer­den, und fühlt sich gleich an den Geruch von Des­in­fek­ti­ons­mit­teln erin­nert – an das trü­be Licht im War­te­zim­mer, die Anspan­nung und die Angst. Man schmückt den Baum, lässt klei­ne und gro­ße Kugeln durch die Hän­de glei­ten, und fragt sich, ob der Gedan­ke, die Erin­ne­rung jemals ver­schwin­den wird. Man hört sich selbst von Zuver­sicht reden – und hat doch noch immer die schlech­ten Pro­gno­sen im Ohr.

Dass wir heu­te den ach­ten Geburts­tag von Ida fei­ern dür­fen, grenzt für mich des­halb nicht nur an ein Wun­der – es ist eins. Das größ­te, schöns­te, unglaub­lichs­te Wun­der, das ich mir ange­sichts der Schwe­re ihrer Erkran­kung vor­stel­len kann. Dafür bin ich dank­bar – unglaub­lich dank­bar –, und wenn es nach mir gin­ge, dürf­ten auf die­sen ach­ten Geburts­tag noch vie­le wei­te­re fol­gen. Geburts­ta­ge, Weih­nach­ten, Lich­ter und Schnee. Ohne Angst. Mit Zuver­sicht. Und Liebe.

… oh, if you need a friend
I’m sai­ling right behind.
Bridge over Trou­bled Water,
Simon & Gar­fun­kel (1970)

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