Wer einen Hund hat, für den ist jeder Tag ein bisschen wie Weihnachten: über gute Geschenke, Herzenswünsche und schlechte Überraschungen.
Was man sich zu Weihnachten wünscht, will man wissen – was man für den anderen besorgen, mit Geschenkpapier und Schleife versehen und unter den Weihnachtsbaum legen kann. »Was soll ich mir wünschen? Ich habe doch alles!«, heißt es dann – und mancher denkt dabei an die tausend kleinen Dinge, die sich in Schränken, Schubladen und Kisten sammeln, die einen Preis, aber keinen Wert haben, die bloß festschreiben, wie reich man ist. Dinge, die man besitzt, aber nicht wertschätzt, die man ins Regal stellt und vergisst. Ich denke dabei an Liebe, Kraft und Vertrauen – und sage gleichwohl: »Ich habe doch alles«. Denn ich habe einen Hund.
Ein Hund ist ein Geschenk. An jedem Tag. Ein Hund ist besser als ein neues Fahrrad, lehrreicher als jedes Buch. Jedes Hundehaar so wertvoll wie Silber und Gold, jeder feuchte, überschwängliche Kuss süßer als Schokolade. Ein Hund ist ein Geschenk. Ein Herzenswunsch. Aber keine Überraschung. Nichts, das man unter den Baum legt. Nichts, das man ins Regal stellt und vergisst. Deshalb, wenn ich sage, dass ich doch schon alles habe, nimm mich beim Wort. Und schenk das, was du mir schenken willst, einem Hund. Einem, der nicht so viel Glück hatte, wie meiner. Einem, der immer nur eine schlechte Überraschung und nie ein Geschenk gewesen ist. Einem, dem Weihnachten nicht Liebe, Kraft und Vertrauen gegeben, sondern nur Enttäuschung bereitet hat.
Was man sich zu Weihnachten wünscht, will man wissen. Was sagst du?
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