Der Mensch plant und Gott lacht – heißt es irgendwo. Für den Hundezüchter müsste an die Stelle von Letzterem eigentlich der Röntgenarzt rücken: über Pläne und Perfektion.
»Wenn zu perfekt, lieber Gott böse!«, hat der 2006 verstorbene koreanische Videokünstler Nam June Paik einst im Hinblick auf sein künstlerisches Schaffen gesagt – ein Ausspruch, der daran gemahnen soll, dass man sich im fortwährenden Streben nach Perfektion nicht nur selbst, sondern auch Gott und die Welt unglücklich macht, und es mitunter besser ist, die Erwartungshaltung, immer das Bestmögliche zu erreichen, etwas tiefer zu hängen. In den vergangenen Monaten ist mir dieser Ausspruch immer wieder durch den Kopf gegangen – und meistens habe ich dabei an Heidi gedacht. Das aus zwei Gründen. Zum einen, weil sich die Art und Weise, wie sich diese junge Hündin entwickelt hat, mit keinem anderen Wort als »perfekt« beschreiben lässt. Und zum anderen, weil zu viel Perfektion immer auch das Gegenteil zu provozieren scheint: jemanden, der kommt, um alles umzuschmeißen. Der Mensch plant und Gott lacht. So in etwa.
Dem Röntgentermin, der vor gut zwei Wochen stattgefunden hat, habe ich deshalb mit mehr oder weniger großen Bauchschmerzen entgegengesehen – und schon vorab verkündet, dass es das »für mich gewesen« wäre, sollte diese Hüfte nicht zuchttauglich sein. Heidi abzugeben – einen Hund, der sich vom ersten Tag an »perfekt« in unser Rudel eingefunden hat – wäre für mich genauso wenig in Frage gekommen, wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt über einen fünften Hund nachzudenken. Eine schlechte Hüfte hätte also gleichsam bedeutet: Tschüss, Broadmeadows!
Dass es das nicht heißt – und Heidi, so wie Nell, Ida und Zion, von Dr. Koch mit einer schönen A2-Hüfte ausgewertet worden ist – macht mich sehr, sehr glücklich. Und den Augenblick perfekt!
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