Unsere Nell feiert ihren achten Geburtstag. Und ich? Frage mich, wo die Zeit nur geblieben ist. Über das Älterwerden und die Frage, wann ein Hund wirklich alt ist.
Man macht sich in den ersten Jahren kaum Gedanken darum. Man schaut zu, wie aus dem Welpen ein Hund wird, feiert den ersten, zweiten und dritten Geburtstag, und ehe man sich versieht, brennen acht Kerzen auf dem Hundekuchen. Acht! Ich weiß nicht, ob es anderen – solchen, die mit Zucht nichts zu tun haben und bei denen der Gedanke an den achten Geburtstag einer Hündin nicht mit Begriffen wie Zuchtrente und Ruhestand verknüpft ist – auch so ergeht, ob man das Älterwerden des geliebten Vierbeiners besser ausblenden kann, wenn es nicht an ein festgeschriebenes Datum gebunden ist. Ich aber schaue Nell heute morgen anders an. Ein wenig nachdenklicher, vielleicht. Sehe die grauen Haare, die um die Lefzen, Augen, auch in den Ohren immer deutlicher werden, und frage mich, ob einem Hund das Alter in ähnlicher Weise bewusst ist, wie uns selbst – ob er fühlt, wie viele Sommer, Herbste und Winter noch in seinen Knochen stecken, oder ob er davon befreit einfach lebt, bis die Hundejahre irgendwann aufgebraucht sind. Mag sein, dass ich manchem zu viel Gewicht beimesse – man blickt wohl zwangsläufig anders auf die Dinge, wenn man immer wieder auf die Endlichkeit des Daseins gestoßen wird –, und vielleicht bedeutet das auch nur, dass die Beziehung, die ich zu diesem Hund habe - diesem nervigen, lauten und immer hungrigen Hund – für mich etwas ganz besonderes ist. Waren das wirklich nur acht Jahre? Gab es jemals ein Leben, in dem du – Nell – nicht mein Mädchen warst?
Acht Jahre. Und bitte, Nell: mindestens noch einmal acht.
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