Foto des Monats – und eine gute Gelegenheit für unsere Welpenkäufer sich zu fragen: Was hat sich verändert – und was ist beinahe noch genauso wie am ersten Tag?
Das Wunder, wenn man es erlebt, ist nie vollkommen.
Erst die Erinnerung macht es dazu.
E. M. Remarque in:
Die Nacht von Lissabon (1962)
Lasst die guten Vorsätze doch noch etwas länger in der Tasche stecken. Lasst sie dort und nehmt euch statt ihrer der Erinnerungen an – der großen und kleinen, der nebensächlichen und entscheidenden –, ich möchte wetten, in jeder eurer Manteltaschen stecken mehr als genug davon. Nehmt sie heraus, streicht mit dem Finger darüber, streicht Eselsohren und Knicke glatt. Pläne könnt ihr auch noch morgen machen. Nun los, fangt an! Denn heute ist ein guter Tag dafür.
»Bisschen viel Pathos«, denke ich und lege den Stift beiseite, der mit lautem Klackern erst von der aufgeschlagenen Kladde und dann über den Küchentisch rollt. Während ich mir die mit Kringeln, zwischen die Zeilen gepressten Ergänzungen, kurz: zahlreichen Korrekturen versehenen Aufzeichnungen laut vorlese (eine Gewohnheit, die für mich schon immer zum Schreiben gehört, da sich Rhythmus und Klang eines geschriebenen Textes viel besser beurteilen lassen, wenn er laut gesprochen wird), lauschen die Hunde aufmerksam. Und jedes Mal, wenn ich beim vorletzten Satz – dem auffordernden »Nun los, fangt an!« – anlange, springt einer der Drei in freudiger Erwartung auf, fragt sich, ob er gemeint, womit anzufangen, was nun schon wieder los sei. Manche Erinnerungen schreiben sich fast wie von selbst.
Erinnerung – so lautete auch die Hausaufgabe, die ich unseren Welpenkäufern als letzte im alten Jahr gestellt habe: Blättert in euren Fotoalben, wühlt euch durch Ordner und Dateien, sucht nach dem ersten Bild, das ihr von eurem Welpen im neuen Zuhause gemacht habt – und stellt es nach! Schaut: was hat sich verändert – und was ist beinahe noch genauso wie am ersten Tag?
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