Zu Besuch in Bremen: Drei Menschen, drei Border Collies – über Wahlverwandtschaften und andere Verwandtschaftsverhältnisse …
Was Buddy und Iska anbelangt, ist wohl beiden gemein, dass sich keiner an den jeweils anderen erinnert und, wenn überhaupt, bloß Buddy noch bewusst erinnern kann, dass Ida seine Mutter ist. Ida indessen weiß vielleicht, dass sie im letzten und vorletzten Jahr bereits ihre Tochter besucht, dass nicht nur das Wort »Bremen« sondern auch der Name »Iska« für sie eine Bedeutung bekommen hat, die sie, darauf angesprochen, aufhorchen und den Kopf schief legen lässt.
Was die Geschwister verbindet, scheint darüber hinaus die Ahnung zu sein, dass der schlaksige Mann, der vor ihnen im Gras hockt und mit fremder, vertrauter Stimme zu ihnen spricht, kein Unbekannter ist – dass man dem Unbekannten zuhören und vielleicht sogar vertrauen darf. Was die Geschwister verbindet, ist die Freigiebigkeit, mit der sie dies schlussendlich tun – das ungestüme, liebenswerte Gemüt, das auf jede nur erdenkliche Art und Weise an die Mutter gemahnt, die hinter ihrem Rücken auf und ab läuft, um diesem, bald dem nächsten Ball nachzujagen. Wie es in Hundefamilien üblich ist, möchte man sagen.
Was Menschen miteinander verbindet, was sie vertraut, was sie zu Freunden macht, ist im besten Fall viel größer als ein Kaufvertrag – ist eine bewusste Entscheidung für- und zueinander. Und im schönsten aller Fälle zwei Tage pures Glück.
Zwei Tage haben Ida und ich gemeinsam mit Uta und Buddy (Broadmeadows Body and Soul) bei Holle und Iska (Broadmeadows Beauty Queen) in Worphausen bei Bremen verbracht – zwei Tage voller guter Gespräche, gutem Wein und gutem Essen, und schönen, nein, den schönsten Momenten für alle drei Border Collies. Und während für die einen, die Vierbeiner vielleicht gilt, dass man sich die Familie nicht aussuchen kann, fühlt sich das andere längst anders, längst wie Zuhause an. Danke dafür, liebe Holle!
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