Eine Redensart besagt, dass man sich immer zweimal im Leben trifft. Über Orte, die man ein zweites Mal besucht – und vier Border Collies, die ein zweites Mal aufeinandertreffen.
Eine Redensart besagt, dass man sich immer zweimal im Leben trifft. Der tiefere Sinn jener Redensart ist wohl darauf hinzuweisen, sich einem anderen gegenüber stets wohlwollend und nicht wie die – ebenso sprichwörtliche – Axt im Walde zu verhalten, allein für den Fall, das man später noch einmal aufeinander trifft und womöglich auf die Hilfe des anderen angewiesen ist. Zwingend ist diese Erklärung allerdings nicht, denn die Redensart lässt sich genauso gut auf andere Dinge übertragen. Orte, beispielsweise, die man vielleicht nur im Vorbeifahren wahrnimmt, die zu einem späteren Zeitpunkt aber eine ganz besondere Bedeutung bekommen.
Bei mir gibt es davon eine ganze Reihe – und maßgeblich haben sich diese wegen ihres ungewöhnlichen Namens eingeprägt (die Vorliebe für ungewöhnliche Ortsnamen mag daher rühren, dass ich selbst in einem kleinen Ort aufgewachsen bin, der bis in die 1960er Jahre als Kotzenroth bekannt war – und ich möchte wetten, auch Sie, geschätzter Leser, tragen diesen ungewöhnlichen Namen von nun an irgendwo in ihren Hirnwindungen mit sich herum). Strinz-Trinitatis ist einer davon. Kennen Sie nicht? Nun, auch ich habe mit dem Ort über Jahre hinweg nicht mehr als eine Straßenkreuzung und einen Wegweiser verbunden, irgendwo an einer Bundesstraße zwischen Wiesbaden und Limburg – und da wir einige Jahre in Wiesbaden gelebt und jene Straße an den Wochenenden gerne genutzt haben, um in den Westerwald zu fahren, sind wir oft genug daran vorbei gekommen.
Strinz-Trinitatis, also. Und weil es Tschechows Gesetz will, dass die Redensart nicht ohne Grund eingeführt worden ist, bin ich an diesem Wochenende an besagter Kreuzung, dem Wegweiser folgend, endlich einmal abgebogen und habe – gemeinsam mit Jule, Edda (Broadmeadows Almost Rosey) und Bounty (Broadmeadows Dressed for Success) sowie Jenny und Nana (Broadmeadows Desert Rose) – Zeppo (Broadmeadows David Bowie) und seine Familie besucht. Während es sich die vier Border Collies zwischen Hof und Beeten gut gehen ließen und dabei auch die eine oder andere Runde durch den Gartenteich drehten, wurden wir von Frauke und Gerd nicht nur mit Kaffee, Kuchen und Spundekäs bewirtet, sondern hatten auch viel Spaß dabei, Geschichten und Erlebnisse auszutauschen.
Eine Redensart besagt, dass man sich immer zweimal im Leben trifft. Ich glaube, ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage: ich hoffe, es bleibt nicht dabei.
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