Einhundert Gramm hiervon, zweihundert Gramm davon – und fertig ist das Geschenk für den Border Collie. Oder doch nicht?
»Nimm die Nase aus dem Karton«, rufe ich Ida zu, die aber so tut, als habe sie davon nichts mitbekommen. Durch die dünnen Seitenwände kann ich es knistern hören, während sich ihre Nase noch tiefer in das kaum einen Handteller große Päckchen schiebt, abwechselnd knistert es und atmet sie ein. Der Geruch aus dem weißen Butterbrotpapier erzählt von Lämmern und Ziegen, ein wenig auch von der Weite des Ozeans, und weil der Geruch so vielversprechend scheint, beginnt sie schließlich – auch das höre ich – vorsichtig am Papier zu kauen. »Die Nase da raus«, rufe ich und klatsche zur Bekräftigung dreimal in die Hände. Die Übeltäterin hebt erschrocken den Kopf, ein langer Speichelfaden zieht sich wässrig aus ihrer Schnauze und tropft, als sie demütig einen Schritt zurück tut, auf den dunklen Dielenboden. Platsch!
Das Platschen mit dem ihr Sechs – Twix, Joey, Iska, Buddy, Pepper und Beau – vor drei Jahren zur Welt gekommen seid, hat ähnlich geklungen, und ähnlich wie beim Verpacken eurer Geburtstagsgeschenke hat Ida auch damals ihre Nase tief in die kleinen Päckchen gesteckt, die klatschnass vor ihr lagen. Vielleicht hat sie auch damals schon versucht, dem nachzuspüren, was einmal aus euch werden würde – was groß, was schwer, was klug, was wie die Weite des Ozeans riecht – vielleicht hat sie aber auch nur eines gerochen – eines, das noch endloser als der Ozean ist: Liebe.
Happy Birthday, meine sechs Border Collies! Groß seid ihr geworden, lasst euch groß von euren Menschen feiern.
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