Mutter zu sein ist äußerst widersprüchlich …
Drei Mahlzeiten reichen nicht, meint Edda, und steht, kaum dass sie die weiße Porzellanschüssel sauber geleckt hat, wieder im Türrahmen zur Vorratskammer. Die Bügelgriffe der drei grauen Behälter sind unnachgiebig, mühsam zu öffnen, und selbst, wenn man sich mit beiden Pfoten daran zu schaffen macht, gelingt es nicht den Deckel zu heben, gelingt es bloß, einen nach dem anderen umzuwerfen, während das Futter darin verschlossen bleibt. Drei Mahlzeiten aber reichen nicht – nicht für Edda –, und auch wenn Fleisch und Ei und Quark zu jeder Mahlzeit gehören, ist der Magen gänzlich unzufrieden, will heißen: leer. Mutter zu sein ist äußerst widersprüchlich, möchte man sagen – weil es andere satt, die Mutter selbst aber immerzu hungrig macht.
Im Gegensatz dazu im Stockwerk darüber: Nichts – nur wohliges Schmatzen. Dicht gedrängt liegen die Vier beieinander, dick und rund und weich und warm, flüstern sich leise in süßere Träume, oder vom Glück eine Mutter zu haben.
Zehn Tage sind unsere Welpen nun alt und alle haben ihr Geburtsgewicht bei weitem verdoppelt: Etwa 850 Gramm bringen die Vier auf die Waage – und während ich diese Zeilen hier schreibe, hat bereits die Erste ihre Augen aufgemacht.
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