Fast zwei Stunden sind seit der ersten Wehe vergangen, als der erste Welpe schließlich vor uns liegt – und noch während ich die Eihaut mit den Fingernägeln einreiße, um sie dem Welpen über den Kopf zu ziehen, durchfährt mich der Gedanke, dass die Zeit zu lang geworden ist: das, was zart und rosig sein sollte, schimmert blau. Ich greife nach dem Welpen, nehme ihn vorsichtig hoch und beginne, ihn mit einem rauen Lappen abzureiben, säubere zuerst die Schnauze, dann die Nasenlöcher, dann drehe ich meine Hand und lasse ihn kopfüber nach unten baumeln. Noch immer kein Lebenszeichen. Mein Herz pocht unter der Schädeldecke – und weil ich unseren Erstgeborenen nicht einfach so aufgeben will, lege ich ihn schließlich auf dem Rücken ab und sauge mit dem Mund ganz vorsichtig das Fruchtwasser aus seinen Atemwegen. Er zuckt. Endlich. Dann öffnet er die Schnauze und schnappt nach Luft. Er lebt, denke ich, er lebt – er lebt.
Bis Mitternacht sollen noch drei gesunde Welpen folgen.
22:00 – Welpe No. 1 – Rüde, chocolate – 356 Gramm
22:18 – Welpe No. 2 – Hündin, chocolate – 356 Gramm
23:32 – Welpe No. 3 – Rüde, black-white tan – 376 Gramm
00:00 – Welpe No. 4 – Rüde, black-white tan – 336 Gramm
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