26|12|2015 – Ida’s 5. Geburtstag

Laut schnar­chend liegst du am Mor­gen die­ses zwei­ten Weih­nachts­ta­ges in dei­nem Körb­chen, die Kis­sen dar­in hoch auf­ge­türmt, dazwi­schen ein Ohr, das noch immer hell­wach ist und das zu zucken begin­nen wird, sobald ich mich bewe­ge. Also blei­be ich ganz ruhig, begnü­ge mich damit, dich anzu­schau­en und im Durch­ein­an­der der Kis­sen die win­zi­ge Zun­gen­spit­ze zu erspä­hen, die – das weiß ich auch ohne hin­zu­se­hen – ein Stück weit aus dei­ner Schnau­ze lugen wird.

Das mich bei dei­nem Anblick ein woh­li­ger Schau­er über­läuft, kann wohl nur ver­ste­hen, wer selbst schon ein­mal einen Hund beses­sen, die­ses klei­ne Glück selbst erfah­ren hat – und wäh­rend ich noch dar­über nach­den­ke, wie oft ich in fünf Jah­ren dage­ses­sen und dir stumm beim Schla­fen zuge­schaut habe, schlägst du die Augen auf. Mark Twa­in soll gesagt haben, dass das Geheim­nis des Glücks dar­in besteht, statt der Geburts­ta­ge die Höhe­punk­te zu zäh­len, die das Leben bereit­hält. Für dich beginnt gera­de der nächs­te. Weil du jeden Tag zum Höhe­punkt machst.


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