Dicht gedrängt liegen drei Welpen in dem schmalen Streifen, den das Sonnenlicht auf den Boden der Wurfkiste malt. Schatten wandern über die Decken und Laken, die hier glatt gestrichen und dort hoch aufgetürmt sind. Dahinter, an die Rückwand der Wurfkiste gelehnt, die Hündin, vier Welpen vergraben in ihrem Fell. Die winzigen Pfoten wischen kreisend um die mütterlichen Zitzen, zahnlose Münder ziehen und stoßen – Milch ist Leben, zumindest in den ersten dreißig Tagen.
Mit dem zweiten Frühstück in der Hand – einem dicken Brei aus Quark, Honig und Banane – bleibe ich im Türrahmen stehen und warte, bis sich auch der letzte Welpe satt getrunken und zufrieden schmatzend neben den anderen eingerollt hat, dann erst stelle ich die Schale aus blauem Porzellan vor der Wurfkiste ab. Nell steht auf, weicht geschickt den schlafenden Welpen aus, und schlingt gierig alles hinunter: nicht nur der Hunger der Welpen, deren Geburtsgewicht sich in den ersten zehn Tagen verdoppelt, wächst mit jedem Tag, auch die Hündin benötigt in den ersten Lebenswochen der Welpen von Tag zu Tag mehr Energie.
Ich nutze den Moment, setze mich zu den Welpen in die Wurfkiste, nehme einen hoch und halte ihn dicht vor mein Gesicht. Auf meiner Haut kann ich den Atem spüren – und gleich darauf eine Schnauze, die an meiner Nase zu saugen beginnt. Man hat vielleicht andere Gründe, den Weg in die Zucht zu suchen – es sind aber genau diese Momente, die die schönsten Gründe sind.
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