Nichts, das in der ersten Woche passiert, ist der Rede wert. Nicht die Kissen, die zerwühlt daliegen, nicht das Laken, nicht die aufgerauten Fasern, die fast zärtlich von zwei Zahnreihen gefasst und mit einem leichten Knacken der Kiefer geglättet werden. Nichts, das verrät, dass unter dem Kranz aus Fell an den Flanken neues Leben entsteht: Eizellen-Bingo wird leise gespielt.
Während die Eizellen der Hündin selbst unbeweglich sind und nur durch einen Flüssigkeitsstrom, der beim Eisprung entsteht, und die konstante Bewegung zarter Flimmerhärchen, mit denen das Deckzellengewebe des Eileiters ausgekleidet ist, vorangetrieben werden, muss sich das Sperma des Rüden selbständig durch den Uterus vorwärts bewegen. Fünf bis acht Stunden dauert die Wanderung, an deren Ende sich die Kerne von Ei- und Samenzelle zur Zygote vereinigen. Letztere beschränkt sich in der ersten Woche der Trächtigkeit nun allein darauf, sich zu teilen, zu teilen und weiter zu teilen. Das ist nicht nichts – aber nichts, das man der Hündin ansehen würde.
Ich habe kaum zwei Zeilen des vorangegangenen Absatzes geschrieben, als sich eine Schnauze auffordernd unter meinen Ellbogen schiebt. Dass Nell noch öfter meine Nähe sucht als sonst, bedeutet ebenso wenig, wie der verklärte Blick, mit dem sie mich anschaut – denke ich. Schön ist es trotzdem.
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