Wie man ein »Schatzi, gehst du heute mal mit den Hunden raus?« zur Erkältungszeit in einem – bekanntermaßen wehleidigen – Männerhaushalt beantwortet.
»Umfallen, einfach umfallen«, denke ich und sehe mich schon nach einer geeigneten Schneewehe um. Das Feld ist weit, weiß verschneit, und bis zu den Bäumen, hinter denen sich der Feldweg befindet, sind es gut fünfhundert Meter. »Fünfhundert Meter zu viel«, stöhne ich, und stoße die behandschuhten Hände tief in die Jackentaschen, darin blau bedruckter Kunststoff, der unter der Berührung leise knistert, und ein letztes Taschentuch. Dass ich nicht mehr laufen kann, ist meiner Nase ziemlich gleich – meine Nase läuft mit den Hunden um die Wette.
»Wenn du hier umfällst«, denke ich, »dann stehst du nicht mehr auf«, und frage mich, ob es einem der drei Hunde gelingen würde, alleine ins nächste Dorf zu laufen, um Hilfe zu holen. Mit einem Blick auf den ersten, Zion, schüttle ich den Kopf, und auch beim zweiten, Ida, scheint der Gedanke eher abwegig: Wer schneller vergisst, als er erinnern kann, geht auf halbem Weg eher Tannenzapfen suchen. Bleibt nur einer, der dritte – also Nell –, und noch während ich mir ausmale, wie diese mit hoch erhobener Rute die schmale Dorfstraße entlang läuft und – dem Geruch eines längst vergessenen Grillrosts folgend –, zwischen den Häusern verschwindet, beschließe ich, es im nächsten Leben mit geeigneteren Hunden zu versuchen und gehe wortlos ins Licht …
Comments are closed.