Foto des Monats: Kat­zen­jam­mer? Pep­per ist der Fell­d­um­my lieber …

Foto des Monats: Warum die letzten achtundvierzig Stunden des alten Jahres die schlimmsten sind – und was Hundemenschen zum Jahreswechsel tun.

Die letz­ten acht­und­vier­zig Stun­den des alten Jah­res sind die schlimms­ten, meint Nell, und scharrt mit bei­den Pfo­ten unru­hig auf einem geblüm­ten Kis­sen. Als vor dem Fens­ter der ers­te Blitz zün­det und sich kurz dar­auf das Feu­er­werk kra­chend ent­lädt, ist das Kis­sen ver­ges­sen und jede Bewe­gung erstarrt. Ver­stei­nert ver­harrt sie, allein ste­hen­de Wel­len, die von allen Sei­ten gleich­mä­ßig über die Wir­bel ihres Rückens wan­dern, ver­ra­ten die Angst, die sich schlei­chend aus­brei­tet. Ihre Augen sind weit, dahin­ter der Welt­un­ter­gang. »Kat­zen­jam­mer«, den­ke ich, und schaue den Nach­bars­kin­dern nach, die vor dem Fens­ter die Stra­ße her­un­ter lau­fen, die aus­ge­beul­ten Taschen vol­ler Knall­kör­per, »viel­leicht auch Heu­ler oder Geis­ter­schreck«. Es ist gera­de sechs durch. Das Schlimms­te steht uns noch bevor.

Wir begin­nen das neue Jahr mit 120 Kilo­me­tern pro Stun­de. Die Auto­bahn ist leer, nur wir – zwei Men­schen, drei Hun­de – und viel wei­ter unten Rauch und Feu­er, in den Tälern brennt die Nacht. Nell atmet ruhig, ich atme durch. »Das wir nicht fei­ern, wie die da unten«, den­ke ich, »ist ganz egal«. Seit­dem wir Hun­de haben, haben wir auch gar kei­ne Zeit für so ’nen Scheiß.

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