16|03|2014 – Unter­wegs zur CACIB Offenburg

Der Tag beginnt um 5.30 Uhr und endet vor­läu­fig damit, dass der Rei­fen platzt. Offen­burg ist zu die­sem Zeit­punkt noch eine gute Stun­de ent­fernt, das Auto auf dem Sei­ten­strei­fen abge­stellt, drei Schrit­te dahin­ter, jen­seits der Leit­plan­ke, war­ten Herr und Hund in Warn­wes­ten auf den Pannendienst.

»Mir ist schlecht«, den­ke ich. Wäh­rend das Reser­ve­rad auf­ge­zo­gen wird, sit­ze ich gut zwei­hun­dert Kilo­me­ter ent­fernt am Küchen­tisch und höre dem Tröp­feln der Kaf­fee­ma­schi­ne zu, die heiß dampft und sich das Fell, das noch vom Vor­abend in der Bürs­te steckt, die auf der Anrich­te gleich dane­ben liegt, kräu­seln lässt. Ein Hund streicht um mei­ne Bei­ne und ohne hin­zu­se­hen weiß ich, dass es Ida ist, weiß auch, dass ich auf­ste­hen, mir einen Kaf­fee neh­men und die bei­den Hun­de in den Gar­ten las­sen soll­te – kann aber nicht. Bis das Dis­play des Tele­fons auf­leuch­tet. »Mit Zion im Sei­ten­gra­ben!«, steht da. »Schei­ße«, den­ke ich, »Sei­ten­gra­ben ist bestimmt kein Stadt­teil von Offenburg«.

»Die Sin­ne trü­gen nicht – unser Urteil trügt«, befand schon Johann Wolf­gang von Goe­the. Ganz ohne sieb­ten Sinn, reicht aber manch­mal schon der Blick auf eine lie­gen­ge­blie­be­ne Bürs­te aus, um die Zukunft ehr­lich zu beur­tei­len. »Ein­deu­tig zu viel Fell«, den­ke ich, als ich mir schließ­lich einen Kaf­fee ein­schen­ke und mein Blick auf die Anrich­te fällt, »ein­deu­tig zu wenig am Hund«. Und genau­so ist es dann auch.

16|03|2014 – CACIB Offenburg 
(Guy Kips/LUX)

Broad­me­a­dows Ava­lon, »Zion«,
Jugend­klas­se Rüden (10) V

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