Gestern ist Twix wieder bei uns eingezogen. Wie unser Rudel auf ihn reagiert und mein Resümee nach dem ersten Tag mit ihm ausfällt, das kann man hier nachlesen …
Mein Haus ist dein Haus.
Lateinisches Sprichwort
Man kann sich das vielleicht in etwa so vorstellen: Ungefragt bringst du einen neuen Freund als Übernachtungsgast mit nach Hause. Deinen Eltern gegenüber hast du ihn bisher noch nie erwähnt, und obwohl deine Mutter euch gleich zur Begrüßung ein donnerndes »Schuhe aus« entgegen gebrüllt hat, verhält sich der Hausgast so, als würde er bei euch ein und aus gehen. Die Frage nun also lautet: Wie würde sich deine Mutter verhalten? Würde sie hinnehmen, dass der Fremde seine Füße auf den Tisch legt, beim Essen in der Nase bohrt und laut aufstößt, wenn er etwas getrunken hat? Oder würde sie nicht viel mehr hergehen und sagen: »Junger Freund, so geht das nicht!«. Und genauso, wie deine Mutter nicht müde würde, den ungebetenen Gast an die Hausregeln zu erinnern, verhält es sich mit Nell.
Bei Zion ist die Sachlage etwas anders. Vorstellen kann man sich das in etwa so: Du sitzt mit deiner Frau gerade beim Abendessen, als es an der Tür klingelt. Du faltest die Serviette zusammen, lächelst deiner Frau, die gerade dabei ist, das Filet Mignon in mundgerechte Streifen zu schneiden, zu, und schiebst den Stuhl zurück, um die Tür zu öffnen. Als du durch den Spion blickst, siehst du, dass Robert Redford vor eurer Türe steht. Verwirrt öffnest du die Tür und bittest ihn herein. Bemerkst kurz, dass noch zwei Koffer in der Einfahrt stehen, beschließt aber nicht darauf einzugehen, sondern zügig voraus, ins Esszimmer, bevor sich der ungebetene Gast nicht nur das Filet, sondern auch deine Frau in mundgerechten Streifen einverleibt. Die Frage lautet also: Was tut Robert Redford, wenn man ihm die Zähne zeigt?
Das es hierbei weder um den einen, noch den anderen, sondern schlichtweg um »Twix« geht, der gestern wieder bei uns eingezogen ist, dürfte nicht schwer zu erraten sein. Etwas weniger prosaisch will das heißen: Twix ist ein selbstbewusster junger Rüde, der es versteht, sich schnell in ein bestehendes Rudel einzufügen. Er lässt sich nicht leicht einschüchtern, geht in Konfliktsituationen aber eher defensiv vor. Sein Wesen ist dem seiner Mutter seiner ähnlich: Er ist ein sehr menschenbezogener, freundlicher – ja, herzlicher Hund, der es liebt gestreichelt, geschmust und bespielt zu werden. Auf dem Hundeplatz zeigt er sich sehr arbeitsfreudig und aufmerksam, und auch wenn uns einige Defizite in der Ausbildung aufgefallen sind (manche Kommandos müssen erst noch aufgebaut werden), dürfte ein erfahrener Hundeführer große Freude an der Arbeit mit ihm haben. Ein ganz toller Hund – und das sage ich nicht nur, weil ich sein Züchter bin und er unser Gast.
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