Everybody needs his memories.
They keep the wolf of insignificance from the door.
– Saul Bellow
Schwer atmend und mit hochrotem Kopf stehe ich vor dem Kühlschrank. Ich öffne die Tür und meine Hand greift ins Leere. An der Stelle, an der ich eine Flasche kalten Wassers zu finden glaubte, ist nichts. Ich erinnere, die Flasche auf dem Tisch im Garten abgestellt zu haben, schaue aus dem Fenster – da ist sie –, male mir den Geschmack von lauwarmem Wasser, das gut eine Stunde in der Mittagssonne gestanden hat aus und ärgere mich. Während ich den Hahn aufdrehe, um zumindest meinem Kopf etwas Abkühlung zu verschaffen, denke ich, dass man viel zu schnell vergisst, wie anstrengend es ist, einen acht Wochen alten Welpen zu fotografieren.
Nells Welpen zu fotografieren war vergleichsweise einfach, denn Nells Welpen waren alle ein wenig wie Nell. Weil Idas Welpen alle ein wenig wie Ida sind, haben sie – was zu erwarten war –, nicht nur sehr wenig Lust darauf, mir Modell zu stehen, sondern zumeist auch andere Pläne. Zu entdecken, was sich hinter der Hecke verbirgt, vielleicht. Oder zwei Mal um den Welpenauslauf zu hüpfen. Einen Strauß aus Katzenminze zu pflücken. Oder auszuprobieren, wie ein Teleobjektiv schmeckt.
Man vergisst viel zu schnell, wie anstrengend es ist, einen acht Wochen alten Welpen zu fotografieren. Aber man erinnert sich immer an diese acht Wochen.
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