Die fünfte Woche – der vierunddreißigste Tag der Trächtigkeit: Man lässt es sich gut gehen und genießt – und das nicht nur selbst, auch wir genießen.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
Erich Fried
Zwanzig nach acht, sagt die Uhr. Mit letzter Kraft bäumt sich der Schlaf auf, streckt alle Glieder und lässt die Müdigkeit, die es sich am Kopfende des Bettes gemütlich gemacht hat, alt aussehen. »Zeit aufzustehen«, sagt irgendwer und zieht ohne zu zögern die Vorhänge auf. Es hagelt Kritik. »Und so etwas im Mai«, hallt es schallend von der Straße zurück. Unter zwei Regenschirmen steckt man verschworen die Köpfe zusammen und wird – nur wenig weiter des Weges – vom Nebel verschluckt.
»Vierunddreißigster Tag«, sagt der Kalender und schreibt sich mit Rotstift ein X hinter die Ohren. Die Statistik notiert, misst selbst neunundvierzig und schickt sich ungeschickt an das Maßband aufzurollen. »Drei mehr um die Taille«, wird im Dreisatz berechnet, »bloß einer mehr um den Bauch«. Der Bauch selbst hüllt sich – selbstredend – in numerisches Schweigen. »Still«, lässt die Neugier bedenken, und im Gleichklang von Heben und Senken stimmen schüchtern zum Schlag von nur einem schließlich zahllose Herzen mit ein.
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