24|01|2013 – »Cjal­la« für Rejana

Über wunderschön gezeichnete Welpen, Wetten und die Worte aus Goethes Zauberlehrling: Die ich rief, die Geister, die werd ich nun nicht los.

Weni­ge Tage bevor unse­re ers­ten Wel­pen das Licht der Welt erblick­ten hat­te ich im Tage­buch dazu auf­ge­ru­fen einen Tipp abzu­ge­ben, der Anzahl und Geschlecht der Wel­pen vor­aus­sa­gen soll­te. Das ist so weit nicht unge­wöhn­lich – es gibt schliess­lich kaum etwas, auf das sich nicht wet­ten lie­ße – und wird auch von ande­ren Züch­tern ger­ne gemacht. Unge­wöhn­lich klang für vie­le aber viel­leicht der Gewinn, den ich mit einem Augen­zwin­kern aus­ge­lobt hat­te: Ein wun­der­schön gezeich­ne­ter Wel­pe soll­te es sein. Im wört­lichs­ten Sin­ne, ver­steht sich. Oder doch nicht?

In den Tagen dar­auf häuf­ten sich die Tipps – vie­le davon von Bekann­ten und sol­chen, die bereits unge­dul­dig auf die Geburt ihres Wel­pen war­te­ten, dazwi­schen aber auch immer wie­der Namen, die neu und nicht zuzu­ord­nen waren und mich mit offe­nem Mund an die Wor­te aus Goe­thes Zau­ber­lehr­ling den­ken lie­ßen: »Die ich rief, die Geis­ter, die werd ich nun nicht los«. Wäh­rend die einen näm­lich ver­stan­den zu haben schie­nen, dass der Wel­pe dem Wort­sinn nach tat­säch­lich bloß gezeich­net sein soll­te, mal­ten sich die ande­ren bereits in schöns­ten Far­ben aus, wie die Zukunft mit dem geschenk­ten Hund aus­se­hen könn­te. Aber sei­en wir mal ehr­lich: Wel­cher Züch­ter wür­de schon einen Wel­pen blind­lings ver­schen­ken? Was wäre das für ein Mensch? Man kann auf vie­les wet­ten – auf ein Hun­de­le­ben nicht.

Die Zeit, mir Pin­sel und Papier zur Hand zu neh­men und den ver­spro­che­nen Gewinn selbst zur Welt zu brin­gen habe ich schluss­end­lich erst jetzt, nach­dem unse­re Wel­pen aus­ge­zo­gen und auch die letz­ten Putz­lap­pen aus­ge­wrun­gen sind, gefun­den. Heu­te machen sie sich end­lich auf den Weg – weit in den Nor­den, weit in den Süden – und wer­den wohl ihr Leben als gerahm­tes Aus­stel­lungs­stück ver­brin­gen. Für einen Wel­pen auf Papier, so viel steht fest, könn­te es kaum etwas Schö­ne­res geben.

24|01|2013 – »Antho­ny« für Elina

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