Über den Daumen gepeilt werden es wohl zwanzig Minuten sein, die Nell in den vergangenen drei Tagen nicht damit zugebracht hat, ihre Welpen zu umsorgen. Nur unter Zuhilfenahme wurstförmiger Bestechungsmittel gelingt es, sie zu einem Gang in den Garten zu überreden – dieser fällt jedes Mal so kurz aus, dass sie ihr Geschäft im Flug erledigt haben muss. Auf mein »Abtrocknen« wirft sie mir vor der Gartentür schließlich in Windeseile alle vier Pfoten entgegen, stürzt angespannt die Treppen hinauf, zurück zum Welpenzimmer, zählt kurz durch – alle da, alles gut.
Und während sie mit Hingabe wieder das übernimmt, was mein Herz höher schlagen lässt, begnüge ich mich damit, die Welpen zu wiegen, die Laken zu wechseln und den einen oder anderen neugierig in mein Hosenbein kriechen zu lassen. Man braucht nicht viel um glücklich zu sein, wenn man eine Nell hat.
Den ersten Tierarztbesuch – für unseren Erstgeborenen wohlweislich der zweite – haben die Sechs bereits überstanden. Bei allen heilt der Nabel gut ab, bei keinem lässt sich Handlungsbedarf beklagen – und wo die einhellige Meinung »bildschön und quicklebendig« lautet, bleibt auch dem Züchter nur ein bescheidenes Lächeln.
An Letztgenanntem ist es nun wohl auch, ein gut gehütetes Geheimnis zu lüften: Viel länger noch als die Mutter selbst, bin ich mit der Wahl der Namen schwanger gegangen, habe hin und her überlegt, den Klang geschmeckt und immer wieder Stunden vor dem Plattenschrank gesessen.
Sechs Lieder, sechs Takte Musik sind dabei herausgekommen – und auch wenn ihre neuen Besitzer ihnen neue Namen geben werden, wenn es still wird bei uns, bleibt so doch immer auch etwas von mir.
Denn so wie es ist und so wie du bist, bin ich immer wieder für dich da. Ich lass dich nie mehr alleine, das ist dir hoffentlich klar …
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