Knapp drei Wochen: Morgenübelkeit kann wohl nur bedingt als etwas gelten, das Anlass zur Freude gibt – wem es schlecht geht, so wie unserer Nell, der braucht vieles, aber keinen Applaus.
Die Tür zum Schlafzimmer steht schon einen Spalt offen, ein wenig verirrtes Sonnenlicht verliert sich in der Schwärze des Raumes. Mit dem Fuß stoße ich, die Kaffeetasse in der Hand, sachte gegen das Türblatt – leise schwingt die Türe auf und mehr Licht fällt ins Dunkel. Daselbst, das Funkeln von zwei Augenpaaren – eins am Fußende, das andere dort, wo sich mein Kopfkissen befindet – Schwanzwedeln, das über Bettdecken kratzt und ein verhaltenes Gähnen aus drei Kehlen. Sonntagmorgen, denke ich, und trotzdem mit den Hühnern aufgestanden, stelle die Kaffeetasse mit einem »Guten Morgen« ab – nur um mich gleich darauf zu fragen, ob es dieser Morgen überhaupt verdient hat, gut genannt zu werden.
Morgenübelkeit kann wohl nur bedingt als etwas gelten, das Anlass zur Freude gibt: Wem es schlecht geht der braucht vieles, aber keinen Applaus. Hundsgemein also, das mir nun gerade ein Lächeln ins Gesicht gemeißelt steht, während der Hund zu meinen Füßen sich anschickt, dem ganz und gar nicht guten Morgen einen gelblich-grünen Anstrich zu verleihen. Hundeelend, sagen diese Augen, wohin mit mir, wohin – zu spät!
Es ist spät geworden. Zwei Mahlzeiten durften es heute dennoch sein. Bissen für Bissen zwar, und dreiundzwanzig Mal gekaut, aber ohne zu mäkeln.
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