An manchen Tagen scheint nichts zu gelingen. Ganz gleich in welche Richtung man sich bewegt, das erhoffte Ziel bleibt fern am Horizont – bloß eine Ahnung im grauen Dunst, nicht mehr. Enttäuschung legt sich wie Nebel über einsilbig verteidigte Landschaften, kein Wort mehr, das dem erschöpften Wollen wieder auf die Beine helfen würde. Müde, schwer wie Blei. Stumm legt sich die letzte Hoffnung schlafen, atmet kalt und klagend aus – drei letzte Worte. Es ist vorbei.
Zwei Hunde, die sich tänzelnd umkreisen – die Augen verrückt, die Ohren verdreht, ein zärtliches Stupsen, das fragend um Wohlwollen bittet – stimmen zuversichtlich, am ersten von vier Tagen. Auch am zweiten Tag will die Zuversicht nicht weichen, das Tanzen wird wilder, fast vertraut. Fliegend knickt hier eine Rute ein und stemmt sich dort ein Körper in die Höhe, bewegt sich fiebrig – und bricht ab. Ein ums andere Mal. Der dritte Tag schließlich bringt helfende Hände, die stützen, die halten sollen und – Strohhalm um Strohhalm – doch ins Leere greifen. Man spricht über die Anatomie der Hündin, über andere Rüden, und wer Haare hat, rauft sich diese. Am vierten Tag schon wirkt der Tanz satt und angestrengt, statt blitzender Augen stillschweigend blitzende Zähne, ein Gefühl von Ernüchterung macht sich breit. Zu spät, unken die ersten Gedanken. Zu spät, beweist der folgende Tag.
Es sollte nicht sein. Man kann niemandem Vorwürfe machen – nicht dem Rüden, nicht der Hündin, nicht den beiden Züchtern, die zunehmend ratlos dabei gestanden haben – nicht einmal der Natur selbst. Zu Züchten bedeutet wohl auch immer wieder zu der Einsicht zu kommen, dass sich nicht alles dem eigenen Willen fügt und niemand anderes als die Natur das letzte Wort spricht. Das dieses bedeutet, dass es keine Welpen von Nell und Jay geben wird, liegt mir noch frisch, wund und schwer im Magen – so sehr habe ich mir diese Welpen gewünscht. Statt zu verzagen, richte ich nun alle Gedanken auf den Herbst und hoffe, dass uns der November schließlich die ersten Welpen schenken wird.
Mein Dank gilt Uta und Gudrun – es tut gut, solche Freunde wie euch zu haben.
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