Was wir auf der CAC Verl-Kaunitz 2011 und drumherum erlebt haben …
Herr und Frau Schmidt pflegen schon seit langen Jahren lieb gewonnene Rituale: An den Freitagen brät sie Fisch, an den Samstagen schafft er das Leergut aus dem Haus und an den Sonntagen bleiben beide gerne etwas länger liegen. Herr und Frau Schmidt sind, wie man gerne annehmen darf, ganz normale Menschen.
Einatmen: Sonntagmorgen. Gegen fünf Uhr meint der Wecker, die Nacht sei – der ihm höchst eigenen Mechanik zufolge – vorbei. Sechs Augen, die weder zu Herrn, noch Frau Schmidt gehören, öffnen sich widerwillig und suchen im Dunkel tastend nach dem Lichtschalter. Dreihundert hellwache Autobahnkilometer später stehen Dirk, Nell und ich – bepackt mit Box, Beauty-Case und hastig belegten Brötchen – vor der Ostwestfalenhalle in Kaunitz. Wie schon im letzten, haben sich auch in diesem Jahr vielzählige Vertreter der vierbeinigen Verwandtschaft eingefunden, so dass wir schnell unseren Platz inmitten des olympischen »On my Own«-Dorfs auf der rechten Ringseite finden.
Ausatmen: Als die Mittagspause Ring und Halle leert, drücke ich kurzentschlossen Dirk die Ausstellungsleine in die Hand und beschließe – nachdem Nell bewiesen hat, dass sie ihr Gangwerk auch nach Dirks Schrittmaß schön zu präsentieren vermag – selbst nur den Zuschauer zu geben. Während ich mich also damit begnüge, meine Daumenmuskulatur rhythmisch zu verkrampfen, stellen Dirk und Nell sich, gefolgt von Nells nichtigen Tanten (oder tantigen Nichten – die familiären Verhältnisse der Caniden sind nicht immer leicht zu durchdringen), im Ring auf, um sich von Gloria Wagner bewerten zu lassen. Einatmen …
Ausatmen: Mit einem wunderbaren dritten Platz (V3) kehren meine beiden Helden aus dem Ring zurück. Was haben Herr und Frau Schmidt heute eigentlich gemacht?
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